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Keltische Mythologie

Parzival und die Gralssuche

Vorwort


(Parzival, Martin Wiegand, 1934)

Parzival, auch Perceval oder Parsifal genannt, war einer der bedeutendsten Ritter am Hof König Arthurs, nicht nur wegen seines ungewöhnlichen Werdegangs, sondern vor allem auch wegen seiner Rolle bei der Suche bei der Suche nach dem Heiligen Gral. Zahlreiche bedeutende Autoren des Mittelalters befassten sich mit diesem Thema, unter anderem Chrétien de Troyes („Perceval", um 1150) und Wolfram von Eschenbach („Parzifal", um 1200).

Parzival, von seiner Mutter in der Waldeinsamkeit aufgezogen, ist am Hofe Arthurs ein Außenseiter. Er kennt nicht die strikten Regeln, nach denen sich das Höfische Leben zu richten hat, weiß nichts vom Zusammenleben der Menschen und noch weniger von der Ritterlichkeit und ihren Idealen. Die ersten Ritter, denen er begegnet, hält er in seiner Torheit für Engel, lässt dann seine Mutter in der Einsamkeit zurück, um auch Ritter zu werden. Er trifft auf den Roten Ritter, erschlägt ihn ehrlos, nimmt ihm seine Rüstung, gelangt an den Königshof und dünkt sich einen Ritter. Langsam und schmerzhaft wird der Lernprozess sein, bis er sich dieses Ehrentitels zu Recht wird bedienen dürfen.

Wie die meisten anderen Artusritter auch, geht Parzival irgendwann auf die Suche nach dem Heiligen Gral. Nur die allerwenigsten gelangen auch nur in die Nähe, doch Parzival wird sogar in die Gralsburg eingeladen, wo er eine Prozession beobachten darf, in der verhüllte Jungfrauen einen lichtverschleierten, offensichtlich heiligen Gegenstand am kranken Gralskönig vorbeitragen. Doch wenn Parzival auch schon in vielen Dingen ein echter Ritter geworden ist, ihm fehlt der Edelmut und die geistige Reife, um die entscheidende mitleidige Frage zu stellen, und so wird er wieder aus der Burg ausgewiesen und der Fischerkönig bleibt unerlöst. Erst ein weiteres Umherirren durch die Welt wird Parzival würdig machen und sein zweiter Besuch auf Burg Carbonek erlöst Amfortas endlich und macht Parzival zum neuen Hüter der Gralsburg.

Soweit erzählt es die Legende. Doch was ist der Gral eigentlich, was bewirkt er, woher kommt er? Ähnlich wie nach der Gestalt des Königs Arthur oder Artus selbst, deren historisches Vorbild etwa im fünften Jahrhundert anzusiedeln ist, suchen Historiker auch heute noch, ähnlich wie damals die Ritter, nach dem Heiligen Gral. In der vorherrschenden, schon stark christianisierten Meinung, ist er das Gefäß, aus dem Jesus beim letzten Abendmahl trank und das bei seiner Kreuzigung dazu benutzt wurde, das Blut aus seiner Seite aufzufangen. Dieser Kelch wurde dann von Joseph von Arimathäa, der Jesus sein Grabmal überlassen hatte, später mit nach Britannien gebracht, wo sich die Spur verliert. War dies vielleicht der geheimnisumwobene Schatz des Templerordens? Keiner weiß es. Oder war es vielleicht doch nur ein Keltisches Element der Artussage, der geheimnisvolle Kessel der Wiedergeburt? Wie immer die Antwort lauten mag, die Geschichte um den Gral hat bis heute nichts von seiner Faszination verloren. Genauso wenig wie die eines jungen Ritters, der erst zum wahren Menschsein finden musste, um zu etwas Höherem berufen werden zu können.

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