Östliche Mythologie
China |
 |
Ordnung aus dem Chaos II

Im Palast des Königs Wen, Begründer der
Zhou-Dynastie
(Holzschnitt aus dem 18. Jahrhundert)
Die Allegorie vom Ende des Chaos Der Kaiser des
Südmeeres – Shu – und der Kaiser des Nordmeeres – Hu – trafen
sich gelegentlich im Reich des Hun-tun ("Chaos"), um miteinander
über ihre Reiche zu sprechen. Hun-tun war stets sehr
gastfreundlich zu ihnen. Jedoch litt er darunter, dass ihm die
sieben Körperöffnungen fehlten, die andere Menschen besitzen. So
konnte er nicht atmen, sehen, hören und essen. Shu und Hu
beschlossen daher, Hun-tun für seine großherzige
Gastfreundschaft einen Dienst zu erweisen und schlugen ihm vor,
die fehlenden Körperöffnungen zu bohren. Freudig nahm Hun-tun
dies Angebot an und die beiden machten sich sofort an ihr Werk.
Jeden Tag bohrten sie ein Loch und in den ersten sechs Tagen
lief alles gut. Als sie jedoch das siebte Loch bohrten starb
Hun-tun und in diesem Augenblick entstand aus dem Chaos das
Universum. Kombiniert man die beiden Namen der Kaiser –
Shu-hu – so bedeutet diese Kombination Blitz. Und so wird diese
Geschichte oft gedeutet, dass die elektrische Energie des
Blitzes das Chaos beseitigt hat. Diese Darstellung der
Schöpfungsgeschichte stammt von dem Philosophen Zhuangzi aus dem
4. Jahrhundert v. Chr.
« zurück | weiter »
|