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Die Drachenhöhle

 

Koboldzauber

Drag-en trug Dorian auf Windesflügeln zu einem Wald, der im hellen Grün des Frühlings prangte.
„Was sollen wir denn hier, ist doch bloß ein Wald? Wälder kenne ich, ich dachte, wir erleben Abenteuer?"
„Du wirst schon sehen."
Dorian kletterte also vom Rücken des Drachen herunter und setzte sich ins Gras.
Es dauerte gar nicht lange, da sah er auf einmal eine kleine grüne Kappe in der Luft schwebend auf sich zukommen. Träumte er? Nein, er war doch wach! Er war sich ganz sicher, aber Kappen liefen doch nicht durch die Gegend!
Als die Kappe direkt vor ihm schwebte, verschwand sie plötzlich und ein kleiner Mann stand stattdessen vor Dorian, der ihm nur bis knapp zum Kinn reichte.

„Wer oder was bist du denn", wollte Dorian wissen.
„Gestatten, Jack O’Malley, ich bin ein Kobold."
„So ein richtig echter aus dem Märchen?"
„Ich weiß zwar nicht, was Märchen sind, aber echt bin ich auf jeden Fall."
„Wenn es dich wirklich gibt", begann Dorian, und seine Augen fingen auf einmal an zu funkeln.
„Denk nicht mal im Traum dran", unterbrach ihn der Kobold. Jedem Kobold, der was auf sich hält, ist sein Topf voll Gold, den er am Ende des Regenbogens versteckt hat, das Liebste. Glaubst du wirklich, ich hätte mich sichtbar gemacht, wenn auch nur die geringste Gefahr bestünde, dass du schnell genug bist, um mich zu fangen und dir damit das Recht zu erwerben, dir meinen Schatz anzueignen? Eher leere ich dir sämtliche Taschen, ehe du es auch nur merkst und verschwinde wieder. Nein, Kobolde werden höchstens mal durch eigene Unachtsamkeit gefangen, wenn sie gerade zu sehr damit beschäftigt waren, jemandem einen Streich zu spielen, um auf ihre Umgebung zu achten."

Hilflos drehte sich Dorian zu Drag-en um. „Wozu hast du mich eigentlich hergebracht, wenn ich sowieso nicht an den Koboldschatz herankomme?"
„Um dir zu zeigen, dass es auch noch andere Märchenwesen gibt, nicht nur Drachen. Unsere Welt ist reich bevölkert, die Menschen sind nur ein kleiner Teil aller Lebewesen. Doch auch die wenigen Menschen, die uns noch wahrnehmen, dürfen uns nicht ausbeuten, sonst entschwinden wir. Du wirst uns nie ganz greifen können, doch wir sind immer um und bei euch. Lebe mit uns, lerne uns kennen. Dann sind wir eine Bereicherung für euer Leben. Materielle Schätze sind vergänglich."

Nachdenklich geworden, blickte Dorian wieder zu Jack, dem Kobold. „Darf ich denn dann wenigstens mal wiederkommen und mit dir spielen?"
„Selbstverständlich, jederzeit. Sag dem alten Drachen einfach, er soll dich mal wieder herbringen. Doch jetzt musst du gehen, ich habe noch eine wichtige Verabredung mit einem wirklich hinreißenden Koboldfräulein." Sprachs und war verschwunden.
Dorian aber kletterte wieder auf den Drachenrücken und los ging's, neuen Abenteuern entgegen.

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