Östliche Mythologie
Japan |
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Tenson-Korin
(das "Herabsteigen des Enkels")
Jimmu-Tenno
(Anonyme Zeichnung, 20. Jh.)
Eines Tages schickte die Sonnengöttin Amaterasu ihren Enkel
Ninigi herab, der die Erde regieren sollte. Sie gab ihm Reisrispen
mit, damit er auf der Erde Reis anbauen und den himmlischen
Göttern opfern könne. Außerdem übergab sie ihm den Spiegel, mit
dem sie aus der Höhle gelockt worden war, Geschmeide und das
Schwert Kusanagi, dass ihr Susano geschenkt hatte. Er musste ihr
versprechen, den Spiegel als ihre Seele zu betrachten und ihn
stets zu verehren. Ninigi betrat die Erde auf dem Gipfel
des Berges Takachiho. Dort angekommen bot ihm der Berggott seine
zwei Töchter an. Er konnte zwischen der hässlichen Iwanaga-hime
("Unwandelbarer Felsen") und der vollendeten Schönheit
Konohana-sakuya-hime ("Blütenpracht") wählen. Er ließ sich von der
Schönheit blenden und nahm Konohana-sakuya-hime zu seiner Frau.
Doch seine Entscheidung erwies sich als falsch. Denn er hätte
beide wählen müssen, um ein dauerhaftes wie auch ein Leben in
Schönheit führen zu können. Seine einseitige Entscheidung führte
dazu, dass fortan alle Kaiser nur relativ kurz leben würden.
Bald schon gebahr Konohana-sakuya ihm drei Kinder. Unter diesen
war der Fischer Umisachi-hiko und der Jäger Yamasachi-hiko. Eines
Tages kam es ihnen in den Sinn, die Rollen zu tauschen. Aber
Yamasachi war so ungeschickt mit dem Angelhaken, dass er ihn ins
Meer fallen ließ. Yamasachi zerschlug daraufhin sein Schwert,
machte daraus eintausend Angelhaken und gab diese seinem Bruder.
Doch dieser bestand auf die Rückgabe seines eigenen Hakens.
Daraufhin begab sich Yamasachi zu dem Meeresgott, um ihn um Hilfe
zu bitten. Dessen Tochter Totyotami verliebte sich sofort in ihn.
Dem Meeresgott gefiel Yamasachi und so gab er ihm seine Tochter
zur Frau. Den verlorenen Angelhaken fanden sie in einem Fisch, der
ihn verschluckt hatte. Mit diesem kehrte Yamasachi zu seinem
Bruder zurück, doch dieser konnte ihm immer noch nicht verzeihen.
Da zwang Yamasachi ihn mit Hilfe eines magischen Edelsteins, ihm
fortan stets zu dienen. Totyotami erzählte ihm bald darauf,
dass sie von ihm schwanger wäre. Doch könne er nicht bei der
Geburt dabei sein, da sie sich dann in ihre ursprüngliche Gestalt
verwandeln würde. Yamasachi machte diese geheimnisvolle Andeutung
neugierig und so beobachtete er sie heimlich bei der Geburt.
Während sie einem Knaben das Leben schenkte, verwandelte sie sich
in ein riesiges Krokodil. Voller Scham bemerkte sie, dass ihr Mann
sie beobachtete hatte, und floh ins Meer zurück. Yamasachi
heiratete daraufhin seine Tante, mit der er viele Kinder zeugte.
Darunter war auch Jimmu, der legendäre erste Kaiser Japans.
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