Östliche Mythologie
Japan |
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Erläuterungen

Der japanische Kriegsgott Bishamon
(Holzschnitt von Isai, 19. Jh.)
Die japanische Mythologie war seit frühester Zeit den Zielen
der herrschenden Klasse angepasst, nämlich ihren Machtanspruch zu
sichern. Das Kaiserhaus berief sich auf seine Abstammung zur
Sonnengöttin Amaterasu und so wurden die Kaiser lange Zeit selber
als Gottheit von den Japanern betrachtet. Dies änderte sich erst
nach dem Zweiten Weltkrieg, als der damalige Kaiser öffentlich
bekannt gab, kein Gott zu sein. Auf Weisung des Kaiser Tenmus
wurde die japanische Mythologie in den beiden Büchern Kojiki
(Bericht über alte Begebenheiten, 712 n. Chr.) und Nihonshoki
(Japanische Chroniken, 720 n. Chr.) festgehalten. Beide Bücher
zusammen werden häufig als Kigi bezeichnet. Die
wichtigsten Mythen stammen aus drei verschiedenen Regionen Japans:
die Yamato-Mythen, die Izumo-Mythen und die Tsukushi-Mythen, wobei
alle drei unterschiedliche Gewichtungen hatten. Im Kigi wurde
alles zusammengefasst und in einen chronologischen Ablauf
gebracht, dabei wurden auch innere Widersprüche und Auslassungen
in Kauf genommen. Letztendlich diente es nur dazu, amtlich die
Abstammung von Amaterasu festzuhalten und so für immer den
Herrschaftsanspruch zu sichern. Gleichzeitig wehrte man sich so
gegen den wachsenden Einfluss Chinas zu der damaligen Zeit. Man
wollte als ebenso alt und groß angesehen werden wie das
Nachbarland.
Familienstammbaum
des ersten Kaisers
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Izanagi |
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Amaterasu |
Tsukuyomi |
Susano
+ Kushinada |
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Oshibo-mimi |
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Okuni-nushi |
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Ninigi
+ Konohana-sakuya |
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Umisachi
Yamasachi |
+ Toyotama
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Amatsu |
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Jimmu - Tenno
(erster Kaiser Japans) |
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