Keltische Mythologie
Artus |
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Das Schwert im Stein
Excalibur, das Zauberschwert
(Illstr. von Aubrey Beardsley, ca. 1870)
Nach Uthers Tod brachen unter den Edlen im
Reich Unruhen aus, da sie wähnten, der König habe keinen Erben
gehabt, und nun alle nach der Macht strebten. Da begab sich
Merlin drei Tage vor dem Weihnachtsfest zum Erzbischof von
Canterbury, offenbarte ihm Artus´ Existenz und bat ihn, die
Edelleute zusammenzurufen, was dieser auch tat. Den Versammelten
stellte daraufhin Merlin Artus als Uthers Sohn vor, woraufhin
ein großer Tumult ausbrach. Kaum einer wollte Merlins Wort
akzeptieren, obwohl es viele immerhin für möglich hielten. Der
Bischof entschied daraufhin, dass in den drei Tagen bis zum
Weihnachtsfeste gebetet werden sollte, dass Gott einen
Fingerzeig gebe und die Wahrheit offenbare.
Am Morgen des Weihnachtsfestes strömte alles
Volk zur Messe in den Dom. Nur ein Mann hatte sich verspätet und
sah auf einmal etwas auf dem Domplatz, das nie zuvor da gewesen
war, ein großer Felsblock, von Schriftzeichen umgeben, in dem
ein Schwert steckte. Er gab die Nachricht weiter und die
Menschen strömten auf den Vorplatz, um das Wunder zu bestaunen,
die Messe war vergessen. Der Erzbischof verkündete schließlich
dem Volk, was dort wundersames geschrieben stand:“ Wer dieses
Schwert aus dem Stein zu ziehen vermag, der ist der rechtmäßige
König von Britannien.“, und verkündete auch den Namen des
Schwertes, der auf dem Knauf eingraviert war: Excalibur.
Viele Ritter versuchten nun, das Schwert aus
dem Stein zu ziehen, keinem jedoch gelang es. Daraufhin setzte
der Bischof für den Neujahrtag ein großes Turnier an, bei dem
jeder Edle Gelegenheit haben sollte, sich an dem Schwert zu
versuchen. Und so strömte zu Neujahr alles Volk zum großen
Turnier vor der Stadt Carlion.
Auch Sir Ector war gekommen und mit ihm sein Sohn Kay und Artus,
der diesem als Schildknappe dienen sollte. Da es aber Kays
erstes Turnier war, war er sehr aufgeregt und vergaß sein
Schwert in der Herberge. Entsetzt bat er daraufhin Artus, er
möge doch zurücklaufen und ihm sein Schwert rechtzeitig zu
Turnierbeginn holen. Artus eilte, doch als er dort anlangte, war
die Herberge geschlossen. Aber er brauchte doch ein Schwert für
Kay! Ziellos eilte er durch die Straßen, bis er endlich am
Domplatz anlangte, wo ein Schwert in einem Felsblock steckte…
Eigentlich rechnete er nicht wirklich damit, das Schwert aus dem Stein
ziehen zu können, doch als er es in seiner Verzweiflung versuchte, ließ es
sich ganz leicht herausziehen. Er erschrak, doch Kay brauchte ein Schwert
für das Turnier, also brachte er es zu ihm. Kay erkannte sogleich, was das
für ein Schwert war und berichtete seinem Vater, der sofort dem Erzbischof
Meldung machte. Dieser ließ sofort das Turnier abbrechen und verkündete die
Neuigkeit. Doch die versammelten Ritter mochten nicht glauben, dass der
Knabe Artus das geschafft habe, was ihnen nicht gelungen war und forderten
einen Beweis, so machten sich alle wieder zum Domplatz auf, wo Artus
abermals das Schwert in den Stein stieß. Wiederum versuchten alle anwesenden
Edlen, das Schwert aus dem Stein zu ziehen, doch keinem war Erfolg
beschieden. Nur Artus vermochte wiederum mit Leichtigkeit, das Schwert aus
dem Stein zu befreien. So ging es noch einmal zum Osterfeste, und damit war
Artus endgültig zum König von Britannien erklärt, nur sechs Herrscher, die
sich selbst Könige nannten, weigerten sich weiterhin, ihn anzuerkennen.
Artus wurde nun zum Ritter geschlagen und es wurde beschlossen, er solle zu
Pfingsten zum König von Britannien gekrönt werden.
Fortsetzung folgt! «
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