Parzival reitet also von der Gralsburg fort, sich seines
Fehlers nicht gewahr. Wohl grübelt er, was er denn wohl falsch gemacht habe;
doch vermag er nicht einzusehen, dass es seine Aufgabe gewesen sei, eine einzige
mitleidige Frage zu stellen.
So reitet er denn ziellos dahin.
Nach einiger Zeit gelangt er zu einer Lichtung, die
bewohnt scheint; ein Eremit mag so leben. Doch es ist seine Cousine Sigune,
die hier in der Waldeinsamkeit noch nach all der Zeit am einbalsamierten
Körper ihres Ehemannes die Totenwache hält.
Parzival fröstelt es.
Er erzählt ihr, wo er gewesen ist. Doch dann muss er auch
sein Versagen beichten. Und nun, da er von seiner Cousine erfahren hat, dass
es sich bei Amfortas um seinen Oheim handle, scheint dieses noch schwerer zu
wiegen.
Trotzig reitet Parzival von dannen.
Auf seinem Weg begegnet ihm eine mehr als armselig
gekleidete Frau, die auf einer elenden Mähre dahinreitet. Er erkennt sie
erst auf den zweiten Blick; es ist Jeschute, die noch immer die Rache ihres
eifersüchtigen Ehemannes zu erdulden hat. Und der lässt auch nicht lange auf
sich warten, stürmt mit eingelegter Lanze auf Parzival los, dass dieser Mühe
hat, sich noch zu verteidigen. Doch auch diesen Kampf gewinnt Parzival;
danach ist die Zeit gekommen, dem Herzog zu berichten, was sich damals
wirklich zugetragen hat. Und der Herzog, besiegt, muss nun zwei Aufgaben
erfüllen: erstens, seine Gemahlin wieder in allen Ehren aufnehmen, was er
auch gern tut, und zweitens, an den Hof König Artus reiten, um von seinem
Bezwinger zu künden.
Und wieder reitet Parzival weiter. Diesmal in der Gewissheit, einen alten
Fehler wenigstens zu einem Teil wieder gutgemacht zu haben.
Unterwegs, als er einmal rastet, begegnet er einem Falken, der sich ihm
sonderbarerweise zugehörig zu fühlen scheint.