Er gelangt an eine Lichtung, auf der ein Zeltlager
aufgestellt ist. Doch ist es noch zu früh am Tag, niemand scheint wach. Im
selben Moment stiebt vom Waldrand eine Schar Wildgänse auf, der Falke fährt
mitten darunter, Blut verunziert den Schnee und Parzival - er scheint
verzaubert, nimmt seine Umwelt nicht mehr wahr. Und das ist ein Fehler, denn
das Lager vor ihm ist kein anderes als das des Königs Artus, der so viel
schon von seinem Ruhm vernommen hat und ihm daraufhin entgegengezogen ist.
Und als das Lager nun erwacht, erwachen auch die jungen Heißsporne, die
darauf brennen, sich mit dem berühmten Kämpfer zu messen. Dreimal muss der
in die Betrachtung des blutigen Mals versunkene Parzival einen Kampf
bestehen, und dreimal rettet ihn nur sein vortrefflich ausgebildetes Pferd,
dass ihn mit Ausweichbewegungen aus seiner Trance weckt und ihm erst
Gelegenheit verschafft, sich zu wehren.
Zuletzt kommt dann Herr Gawain, um ihn zum König zu führen, bemerkt seine
Bezauberung und macht dem ein Ende, indem er das Mal im Schnee mit dem
Mantel verdeckt.
So ist Parzival denn am Ziel seiner Wünsche, denkt er. Ein Platz an König
Artus Runder Tafel ist sein!
Doch seine Freude wird nicht lange währen. Sein Schicksal
naht in der Gestalt von Kundrie, der Hexe. Sie verkündet Artus, Parzival sei
eines Platzes an seiner Tafel nicht würdig. Und Gawain, dem neuen Freund
Parzivals, offenbart sie, dass ein böser Zauberer seine Schwester entführt
habe und diese auf seinem Zauberschloss gefangen halte.
So muss Gawain sich denn aufmachen, seine Schwester zu erlösen, und auch
Parzival kann nicht an Artus Hof bleiben.
Gawain bittet ihn noch, mit ihm zusammen aufzubrechen,
doch Parzival muss allein reisen. Er ist verzweifelt, hadert mit seinem
Schicksal und mit Gott, denn er weiß, dass er nicht wieder froh sein wird,
bis er den Gral ein zweites Mal gefunden hat. Erst muss er sich jedoch würdig
erweisen; doch jeder scheint an ihm zu zweifeln.
So begleitet ihn auf seinem Weg nur das Versprechen des treuen Gawain, dass
dieser ihn suchen und begleiten werde, sobald er seine Schwester erlöst
habe.
Gawain zieht also ebenso wie Parzival auf eine Queste,
besteht währenddessen so manches ritterliche Abenteuer, lauscht auch immer
auf Kunde von seinem Freund Parzival. Oft hört er von ihm, doch niemals holt
er ihn ein.