Griechische Mythologie
Der Trojanische Krieg |
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Achilleus Schicksal erfüllt sich
 Achilleus tötet vor Troja die
Amazonenköniging Penthesilea
(rotfigurige Vase um 540 v. Chr.)
Die Götter hatten vorausgesagt, dass nach Hektors Tod Achilleus
im Kampf fallen sollte. Dieses Schicksal sollte sich nun für den
strahlenden Helden erfüllen. Denn der göttliche Held war nicht
unsterblich. Einst hatte seine Mutter Thetis ihn bei seiner Geburt
ins Feuer des Hephaistos und ins Wasser des Styx getaucht, um ihn
unverwundbar zu machen. Dabei hatte sie jedoch den Knaben an der
Ferse gehalten, so dass Achilleus an dieser Stelle verwundbar war.
Von diesem Geheimnis wussten die Götter. Wieder entbrannte
ein heftiger Kampf vor Trojas Mauern. Ungestüm stürzte sich
Achilleus auf die Trojaner und tötete viele von ihnen. Er trieb
sie bis zu den Stadttoren zurück und wollte mit seinen
übermenschlichen Kräften die Torflügel aus den Angeln heben. Da
konnte der Gott Phoibos Apollon nicht mehr länger untätig bleiben
und stieg vom Olymp herab, um sich dem Peliden entgegenzustellen.
„Lass ab von Troja!", gebot er ihm zornig. „Und hüte dich, dass
nicht einer der Unsterblichen dich verderbe!". Achilleus
erkannte wohl die Stimme des Gottes, aber in seiner Raserei
missachtete er die Warnung. Er schmähte sogar Apollon, indem er
ihm mit seinem Speer drohte. Da schoss der Gott seinen unfehlbaren
Pfeil auf die verwundbare Ferse. Der Held strauchelte vor Schmerz,
doch war seine unbändige Kampfkraft längst noch nicht gebrochen
und er kämpfte weiter. Paris versetzte ihm schließlich den
Todesstoß und der strahlende Held sank sterbend in den Staub. Mit
Mühe bargen seine Waffenfreunde Ajax und Odysseus die Leiche ihres
Freundes. Tiefe Trauer brach unter den Griechen aus, als
sie Achilleus Leiche vom Schlachtfeld zu den Schiffen brachten.
Sie errichteten einen so großen Scheiterhaufen, wie für keinen
Helden zuvor, und schmückten ihn mit den Rüstungen der
Erschlagenen. Briseis brachte ihrem Gebieter als letzte Gabe
Locken von ihrem Haar. Die Flammen loderten hoch und verbrannten
unter dem Klagegeschrei der Griechen den Körper des Helden. Seine
Gebeine legten sie in ein Grab zur Seite seines Freundes
Patroklos.
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